Mittwoch, 9. Oktober 2013

Ödipus - Gefangen im Schicksal --Schuleintrag

Hauptgestalt:
Ödipus, Sohn des Königs Laios und der Königin Jokaste von Theben

Weitere Gestalten:
Menschen:
König Laios von Theben - Leiblicher Vater von Ödipus
Königin Jokaste von Theben - Leibliche Mutter und spätere Gemahlin von Ödipus
König Polybos und Königin Merope - König und Königin von Korinth und Pflegeeltern von Ödipus

Gestalten und Monster:
Sphinx - Mischung zwischen Löwe und Mensch mit Flügeln
Orakel - Orakel von Delphi, auch Sybille genannt


Die Sage des Ödipus:

Kurz und Knapp:
Der Sohn des Königspaares von Theben wird im Babyalter aufgrund von einer Vorhersage des Orakels von Delphi weggegeben und kommt auf Umwegen nach Korinth, wo er von dem Königspaar aufgenommen wird.
Jahre später reist er selbst zum Orakel, wo für ihn prophezeit wird, dass er seinen eigenen Vater umbringen und mit seiner Mutter Inzucht betreiben wird.
Aus Angst davor, dass er seine Pflegeeltern umbringt (er wusste nicht, dass seine "Eltern" nicht seine leiblichen waren), ging er nicht zurück nach Korinth und machte sich auf eine Reise. Auf dem Weg versperrte ihm ein Wagen den Weg und der Reisende schmiss mit einer Waffe nach Ödipus. Daraufhin brachte er den Mann um, ohne zu wissen, dass es sein leiblicher Vater war.
Er erreichte auch seine Geburtsstadt, die von einer Sphinx bedroht wurde. Er rettete die Stadt und wurde als Dank König und Mann von seiner eigenen Mutter. Als das bekannt wurde, brachte sich Jokaste um und Ödipus stach sich die Augen aus.

Ausführlich:
Die Geschichte, verfasst in einer Trilogie von Sophokles, fängt damit an, dass das Königspaar von Theben in Griechenland zum Orakel von Delphi geht, denn sie wünschten sich sehnlichst ein Kind. Doch die Weissagung, die Jokaste und Laios bekamen, war grauenhaft: Sie erfuhren, dass eben dieses Kind, was sie bekommen würden, den eigenen Vater umbringen und die Mutter heiraten würde. Geschockt durch die Aussage des Orakels beschlossen sie, lieber kein Kind in die Welt zu setzen. Doch wie es das Orakel voraussagte, bekamen sie trotzdem einen Sohn. 
Sie wollen auf keinen Fall, dass die Weissagungen Wahrheit werden und gaben den kleinen Ödipus einem Hirten, der das Kind in den Bergen aussetzen sollte. Doch dieser hatte Mitleid mit dem Kind und gab es einem anderen Hirten weiter, der in die Stadt Korinth ziehen wollte. 
In Korinth angekommen übergab der Hirte Ödipus an das Königspaar Polybos und Merope, die ihn bei sich aufnahmen. Ödipus hatte lange Zeit keine Ahnung davon, dass er ein Findelkind war. Nachdem sich aber ein betrunkener Mann auf einer Feier verplapperte und zu Ödipus sagte, er sei doch nur ein Findelkind, geriet Ödipus ins Denken. Er fragte seine Eltern, was es damit auf sich habe, diese wollten ihm jedoch nicht die Wahrheit sagen.
Er machte sich also selbst auf zum Orakel von Delphi, von dem er die gleichen schrecklichen Dinge erfuhr wie seine leiblichen Eltern zuvor. Aus Angst, diese Weissagung treffe auf Polybos und Merope zu, die er doch für seine eigenen Eltern hielt, entschied er sich dafür, nicht wieder nach Korinth zurückzukehren. Auf seiner Reise kam er nach Böotien, in dem die Stadt Theben lag, seine Geburtsstadt. Auf dem Weg dorthin kam ihm jedoch ein Wagen entgegen, der ihn von der Strasse drängen wollte. Ödipus wehrte sich, worauf der Passagier eine Waffe nach ihm schmiss. Ödipus schlug zurück und tötete aus Versehen seinen leiblichen Vater, denn es was Laios, der in dem Wagen sass. Dass dies sein eigener Vater war, wusste Ödipus zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Er reiste weiter nach Theben. Dort angelangt sah er, dass die Stadt von einer Sphinx bedroht wurde, die den Bewohnern Rätsel stellte. Wer sie nicht lösen konnte, musste sterben. In der Verzweiflung und Angst um seine Bewohner und Untertanen (denn es waren schon viele ermordet worden) verkündete der Regent Thebens, der Bruder von Königin Jokaste, dass der Mann, der das Rätsel lösen konnte, König von Theben und Mann seiner Schwester werden sollte. Als Ödipus das hörte, ging er, ermutigt durch die schlimmen Weissagungen des Orakels, zur Sphinx und hörte sich das Rätsel an. Sie sagte: "Was ist das? Es hat am Morgen vier Füsse, am Mittag zwei Füsse, und am Abend drei Füsse. Und wenn es die meisten Füsse benutzt, ist es am schwächsten." Für Ödipus war es ein Leichtes, die Lösung zu finden. Als Antwort sagte er: "Das ist der Mensch! Als kleines Kind krabbelt er auf allen Vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen, und wenn er alt ist, braucht er einen Krückstock." Die Sphinx war durch das gelöste Rätsel so verzweifelt, dass sie sich von einem Felsen in den Tod stürzte.
Wie versprochen, wurde Ödipus König von Theben und Mann an der Seite von Jokaste. Sie hatten zusammen vier Kinder.
Es ging nicht lange, und eine schlimme Pestwelle kam über Theben. Viele Menschen starben und Ödipus ging zum Orakel, um zu erfahren, was er gegen die Seuche tun konnte. Es sagte, er müsse den Mörder von Laios hinauswerfen. Er wusste aber nicht, wer das war, so liess er den blinden Wahrsager Tiresias kommen. Dieser teilte ihm mit, dass Ödipus selbst der Mörder war und dass Laios sein Vater und Ödipus' Frau seine eigene Mutter war. Zuerst wollte Ödipus nicht glauben, was er gehört hatte. Doch nach und nach kamen Beweise auf, die Hirten, die ihn nach Korinth brachten meldeten sich und auch ihm wurde klar, dass das die Wahrheit sein musste.
Als auch Jokaste von all dem erfuhr, rannte sie in ihr Schlafzimmer, schloss sich dort ein und erhängte sich in ihrer Verzweiflung. Bei Ödipus ging es ein bisschen länger, bis er das alles begriff. Doch als er Jokaste suchte, was sie schon tot. In seiner Verzweiflung nahm er die goldenen Spangen aus Jokastes Kleid und stach sich damit die Augen aus. 
Und um sein Volk von der Epidemie und dem Elend zu befreien, verliess er das Land sofort. 

Die Namensbedeutung:
Ödipus bedeutet so viel wie "geschwollener Fuss" oder verletzter Fuss". Er wurde so genannt, weil Laios und Jokaste ihm die Füsse zerstachen, bevor sie ihn dem Hirten übergaben. Das sollte bewirken, dass er nicht weit kommen sollte (obwohl er noch nicht laufen konnte) und das Blut sollte wilde Tiere anziehen.


Sage des Ödipus - die wahrscheinlich wichtigste Inzucht-Geschichte:
Sophokles soll mehr als 100 Sagen und Geschichten geschrieben haben, wobei Ödipus eine der wichtigsten ist. Es hat dem Menschen zeigen sollen, was Inzest für schlimme Folgen hat und dass es eine (Tod-)Sünde ist. Jokaste hat sich dadurch umgebracht, Ödipus hat schon vor der Geburt ein sehr grausames Schicksal zugeteilt bekommen und Theben wurde unter der Herrschaft von König Ödipus von der Pest heimgesucht.



Kunstwerke zum Thema:



Weitere Anregungen und Interpretationen zur Sage hier im Youtube-Video


Quellen:


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